Restfeuchtemessung

 

Eines der umstrittensten Themen ist die Restfeuchte im Kunststoffgranulat und deren exakte Messung. Zeitaufwendig und teuer weil online nicht möglich.

 

Es gibt verschiedenste Systeme von günstig und ungenau bis teuer und aufwändig.

Einfache und günstige, die aber weniger genau und reproduzierbar sind., sind sogenannte thermo gravimetrische Heizsysteme, die auf Basis des Gewichtsverlustes die verlorene Restfeuchte berechnen. Ausreichend für nichthygroskopische Kunststoffe und zum Messen der Oberflächenfeuchte geeignet. Vorwählbare oder selbsterstellte Aufheizprogramme lassen auch andere Bestandteile im Granulat unter Hitzeeinfluß verdampfen.

 

Für hygroskopische Kunststoffe eignet sich ein Meßverfahren mit einem Reagenz, dem Kalziumhydrid. Wird eine Granulatprobe erhitzt, reagieren die freiwerdenden Wassermoleküle mit dem Reagenz. Dabei entsteht Wasserstoff und eine Druckerhöhung im System. Daraus wird der Wassergehalt algorythmisch berechnet. Das Verfahren ist sehr genau und reprodzierbar, aber nicht ganz billig. Außerdem verbraucht sich das Reagenz recht schnell.

 

Die genaueste Methode ist die coulometrische Karl Fischer Titration. Hier sind aber einige Chemikalien im Einsatz, die später als Sondermüll entsorgt werden müssen. Das Gerät sollte im Labor unter Normbedingungen arbeiten, denn sonst werden die Ergebnisse verfälscht. Das System ist sehr empfindlich und Messungen dauern relativ lange. Es kann deshalb nicht in der Produktion eingesetzt werden und wird hauptsächlich zum kalibrieren einfacherer Systeme benutzt.